Kleinste Spuren von Insekten werden von Öffi-Bussen „gesammelt“ und im DNA-Labor untersucht. Universum meets CSI könnte man meinen. Einen Roadmovie der anderen Art hat das Team vom Institut für Zoologie von der Universität Innsbruck vor Augen: „Insekten-Busmonitoring“, so nennt sich ihr Forschungsprojekt.
Mit akribischer DNA-Arbeit wird die Artenvielfalt der Fluginsekten in Österreich erstmals über weite Strecken erfasst. Das ist deshalb bedeutsam, weil die Biodiversität abnimmt. Werden Insekten weniger, dann fehlen aber wichtige Bestäuber, Blattläusevertilger und Futter für andere Tiere.
Die Ermittlungsarbeit beginnt, wenn die ÖBB Postbusse von ihren Fahrten in Tirol, Kärnten, Nieder- und Oberösterreich zurückkehren. Die Forscherinnen entnehmen Insektenreste, Roadkill. Mittels spezieller Filter wird darin enthaltene DNA isoliert und im Labor analysiert. So zeigt sich, welche Mücken, Fliegen, Falter, Bienen und andere Fluginsekten hierzulande leben. Das von Biodiversitätsfonds Österreich, Klimaschutzministerium und Europäischer Union geförderte Projekt läuft seit April 2024. Augen auf gilt für die Straße wie für Artenvielfalt gleichermaßen.